linkisch

linkisch
link:
Das seit mhd. Zeit bezeugte Adjektiv – im Ahd. ist nur das Substantiv lenka »linke Hand« belegt – trat an die Stelle des altgerm. Wortes für »link«: mhd. winster, ahd. winistar, aengl. win‹e›stre, aisl. vinstri. Dieses Wort ist heute noch im Nord. gebräuchlich, beachte schwed. vänster »link«. Im Engl. wurde es durch left ersetzt, das eigentlich »lahm, schwach« bedeutet.
Auch mhd. linc entspricht älter schwed. link »lahm«, beachte schwed. linka »hinken, humpeln«, slinka »schwanken, schlottern, hinken« (vgl. auch zur Begriffsbildung frz. gauche »link«, eigentlich »schwankend«).
Die germ. Wörter gehen wahrscheinlich auf eine nasalierte Form der unter Laken dargestellten Wurzel *‹s›lē̆g- »schlaff, matt sein« zurück. – »Link« ist nicht nur Gegenwort zu »recht«, es wird auch im Sinne von »unbeholfen, ungeschickt« gebraucht. An diese Verwendung schließt sich die Bildung linkisch (15. Jh.) an. Aus der Gaunersprache stammt die Verwendung von »link« im Sinne von »schlecht, fragwürdig, hinterhältig«, beachte z. B. »linke Geschäfte« oder »linker Vogel«. – Als Adverb fungiert seit dem 15. Jh. der Genitiv Singular links. Im Anschluss an frz. gauche bezeichnet das Substantiv Linke »linke Hand«, seit dem 19. Jh. auch die links vom Präsidenten sitzenden Parteien der Volksvertretung, da in der französischen Restaurationszeit die Gegner der Regierung ihre Plätze links vom Präsidenten einnahmen. Darauf beruht auch die Verwendung von »links« im Sinne von »zur Linken, zu einer sozialistischen oder kommunistischen Gruppierung gehörend«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • linkisch — Adj. (Oberstufe) unbeholfen und ungeschickt Synonyme: hölzern, plump, ungewandt, ungelenk (geh.) Beispiel: Mit einer etwas linkischen Bewegung nahm er ihre Hand und sah sie schüchtern an. Kollokation: sich linkisch verbeugen …   Extremes Deutsch

  • Linkisch — wie ein Bauer, der höflich sein will. – Buch der Welt, 1847, S. 213a …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • linkisch — hilflos, hölzern, plump, schwerfällig, tollpatschig, unbeholfen, ungeschicklich, ungeschickt, ungewandt, wie ein Stock/Stück Holz; (geh.): ungelenk; (ugs.): tapsig, wie ein Elefant im Porzellanladen; (österr. ugs.): patschert; (meist abwertend):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • linkisch — schlaksig * * * lin|kisch [ lɪŋkɪʃ] <Adj.>: ungeschickt und unbeholfen: dieser linkische Mensch hat schon wieder ein Glas zerbrochen; mit linkischen Bewegungen versuchte er das Regal zusammenzubauen. Syn.: ↑ hölzern, ↑ steif, ↑ ungelenk. *… …   Universal-Lexikon

  • linkisch — lịn·kisch Adj; pej; mit wenig Geschick ≈ ungeschickt, unbeholfen ↔ geschickt <eine Bewegung, eine Geste, jemandes Benehmen> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • linkisch — lịn|kisch …   Die deutsche Rechtschreibung

  • schlaksig — linkisch; ungelenk * * * schlak|sig [ ʃla:ksɪç] <Adj.>: (von Jugendlichen) schmal, knochig, hoch aufgeschossen und ungeschickt in den Bewegungen: ein schlaksiger junger Mann; ein schlaksiges Mädchen. Syn.: ↑ dünn, ↑ dürr (emotional), ↑… …   Universal-Lexikon

  • hölzern — formell; knochig (umgangssprachlich); steif (umgangssprachlich) * * * höl|zern [ hœlts̮ɐn] <Adj.>: 1. aus Holz bestehend: ein hölzerner Löffel. 2. nicht gewandt im Auftreten, sondern steif und ungeschickt in seinen Bewegungen: bei… …   Universal-Lexikon

  • ungehobelt — unhöflich; ruppig; brüsk; rüpelhaft; rüde; ungeschliffen; barsch; unflätig; unwirsch; ungalant; grob; schroff; …   Universal-Lexikon

  • ungeschickt — tollpatschig; ungewandt; unbeholfen; ungelenk; tapsig; ungeübt * * * un|ge|schickt [ ʊngəʃɪkt] <Adj.>: a) (im Benehmen o. Ä.) linkisch und unbeholfen: ich bin zu ungeschickt, um das zu reparieren; mit ungeschickten Händen öffnete er das… …   Universal-Lexikon

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